Jedes Jahr aufs Neue freue ich mich auf den Tag an dem die Brennnesselernte beginnt. Unglaublich tolle Rezepte lassen sich aus der gesunden Pflanze zubereiten. Circa 100 verschiedene potentiell wirksame Einzelsubstanzen wurden bisher aus den Wurzeln und Blättern isoliert. Neben den vielen Minerallstoffen, den hohen Eisengehalt und Vitaminen, sticht sie zudem mit ihren besonders hohen Chlorophyllgehalt hervor.
Entzündungs- und schmerzhemmend, harntreibend, antioxitativ, um hier nur einige ihrer herausragensten Eigenschaften zu nennen, hat sich die unausrottbare und wehrhafte Urica docia den Namen Heilpflanze doch redlich verdient.
Eines meiner Lieblingsrezepte ist der Brennnesselsirup, nur im Frühjahr oder im Hochsommer besticht dieser mit seiner unglaublich schönene rosa Farbe. Gelb wird der gesunde Trunk, wenn der richtige Erntezeitpunkt verfehlt wurde. Zugegeben, dieser schmeckt auch gut und ist gesund, jedoch fehlt der hohe Anteil an den antioxitaiv wirkenden Anthocyanen.
Anthocyane ist ein Farbstoff, besonders in Blaubeeren, Himmbeeren, Erbeeren usw. enthalten, er verleiht auch den lila und blauen Blüten seine Farbe. Dieser sekundäre Pflanzenstoff hat aber noch eine weitere spezielle Aufgabe für die Pflanzen parat. Er schützt sie vor dem Erfrieren oder vor zu großer Hitze. Das heißt: Sind die Nächte noch besonders kalt im Frühjahr, fährt die Pflanze diesen Stoff hoch um sich zu schützen, genauso ist es an heißen Sommertagen. Vielleicht habt Ihr euch ja schon mal gewundert, warum die Stängel und Blätter eurer Rosen im Sommer rot überlaufen sind? Genau aus diesem Grund!
Dem Sirup wird eine entwässernde und eine Antiaging Wirkung nachgesagt!