Malve im Gemüsegarten, lässt den Doktor draußen warten!

 

Weg-Malve (malva neglecta,) Malvengewächse, (Malvaceae)

 

 

Die Malve wird von vielen als Unkraut wahrgenommen, allerdings zu Unrecht, denn sie ist eine Altbekannte in Sachen Heilung. Die Weg - Malve als kleine Verwandte der Wilden Malve, welche den Beinahmen „neglecta“ trägt und der so viel wie „vernachlässigt“ bedeutet. Die Weg Malve steht in der Heilkraft der Wilden Malve in nichts nach. Aus Spanien stammt ein altes Sprichwort. „Malve im Gemüsegarten lässt den Doktor draußen warten.“ Dieser Spruch kommt nicht ohne Begründung daher.  Ihre Heilkraft und ihre grandiose Blühfreudigkeit fördern nicht nur unserer Gesundheit, sie schmeicheln auch dem Geist sowie unserer Seele.  Vor allem die Mauretanische Malve mit ihrer dunkelvioletten Blütenpracht wird hierbei hervorgehoben, vor allem wenn es um die Heilzwecke geht. Der Gehalt an Schleimstoffen, welche entzündungshemmend, schmerzstillend und reizlindernd wirken, ist hier besonders hoch. Anthocyane, der Farbstoff von Blumen mit roten, violetten und blauen Blüten, bewirkt einen Schutz für unsere Körperzellen. Hierbei ist wissenschaftlich seine Wirkungsweise als freier Radikalefänger belegt, der in den Malveblüten in hoher Dosis eingelagert ist und seinen Anti Aging Effekt voll zur Geltung bringen kann. Bei der Ernte sollten Sie beachten, dass die Blüten nur kurzlebig sind. Am besten pflückt man die voll aufgeblühten Schönheiten am Vormittag. Eine Kräftige Pflanze schafft es täglich 100 – 200 Blüten erblühen zu lassen.  Beim Trocknen, welches immer schonend vonstattengehen sollte, kann man die Einfärbung ins tiefe Blau beobachten. Als nahrhaftes Gemüse kamen die Blätter in früheren Zeiten zum Einsatz und durch einen hohen Anteil an Eisen und viel Eiweiß hatte man obendrein einen großen Nährwert davon. Ob als Farbtupfer in Teebeigaben, oder als Farbenwunder zum Einfärben von Likören, Speisen oder Sirup machen sich die Blüten auch recht gut. Schauen Sie sich doch auch mal die grünen Früchte der Malve an, wie kleine Kuchen oder kleine Käseleibchen sehen diese aus. Nussig im Geschmack mit vielen Schleimstoffen vollgepackt, werden die Früchtchen auch liebevoll Sängerperlen genannt. Versagen einem virtuosen Sänger mal die Stimmbänder, sollte er es mal mit diesem Naturheilmittel versuchen und die kleinen Scheiben kauen. Die Schleimstoffe ölen die Stimmbänder ganz bestimmt. Wissenschaftlich anerkannt ist die innerliche Anwendung der Blüten und Blätter bei Reizhusten und Reizungen der Schleimhaut und des Rachenraums.

 

Zum Schluss möchte ich noch auf die Signatur der Malve hinweisen. Die mit vielen Schleimstoffen ausgestattete Pflanze, deren Blütenbildung über Wochen andauert, wurde von unseren Vorfahren als Pflanze der Lust, Sinnlichkeit, Freude und Fruchtbarkeit angesehen. Hier kam es dann auf  die gesellschaftliche oder persönliche Einstellung des Betrachters an, ob dieser die Malve als gefährlich oder begehrt einstufte.   

 

 

 

Rezept:  Molokhia (ägyptische Spezialität)

 

Eine Zwiebel  mit etwas Öl andünsten, 1 Lorbeerblatt und 5 Kardamonkapseln zufügen. Das Ganze mit einen ¾ Liter Gemüse- oder Hühnerbrühe aufgießen und weitere 5 Minuten die Gewürze darin auskochen lassen. Dann durch ein Sieb passieren. 250 g feingeschnittene Malvenblätter und 50 g Bulgur oder Couscous hinzufügen und 15 Minuten köcheln lassen.  Mit etwas Zitronensaft und dem Abrieb einer Biozitrone abschmecken und mit gerösteten Erdnusskernen garnieren. Dazu schmeckt Fladenbrot und ein Joghurt Dip mit Minze.

 

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